Max Scheler beginnt seine Schrift „Die Stellung des Menschen im Kosmos“[1] mit der Feststellung, dass das Wort „Mensch“ im europäischen Kulturkreis wesentlich in drei verschiedenen Kontexten gebraucht und gedeutet wird: In der jüdisch-christlichen Tradition der Schöpfungsgeschichte, in der griechisch-antiken Tradition des animal rationale und in der neuzeitlichen Tradition der Naturwissenschaften, die den Menschen als ein Lebewesen auffassen, das sich evolutionär aus physikalisch-chemischen Grundsubstanzen entwickelt hat. Schelers Meinung nach sind diese drei Deutungslinien nicht miteinander vereinbar, was dazu führt, dass kein einheitliches Bild vom Menschen gezeichnet werden kann. Aus diesem Grund macht er es sich zur Aufgabe, „einen neuen Versuch einer Philosophischen Anthropologie“[2] zu unternehmen, welcher klären soll, ob dem Menschen eine Sonderstellung im Kosmos zukommt. Dabei wird nicht nach einer biologischen Sonderstellung gefragt, sondern ob man dem Menschen eine Stellung einräumen darf – und muss -, die ihn substanziell von allen anderen Lebensformen separiert. Das Thema der Schrift lautet demnach: Ist der „Wesensbegriff des Menschen“[3], der dem Menschen eine ontologische Sonderstellung einräumt, gerechtfertigt?
Vielen Dank für die super Zusammnefassung! Ich studiere Erziehungswissenschaft und habe demnächst eine mündliche Prüfung in Anthropologie. Hat mir wirklich sehr geholfen den Kern des Textes zu verstehen!
LG
Anna
Das freut mich!
3 Linien erstmal, sehr transparent, bin gespannt wie es weitergeht – vielen Dank