Es gibt Biographien, die erfüllen einen mit Ehrfurcht und auch mit Scham, weil sie einem klar machen, was in einem einzigen Leben alles machbar ist, wenn man die richtige Haltung besitzt. Die Biographie von B. B. King – geschildert in der Dokumentation „The Life Of Riley“ – ist so eine.
Verlassen vom Vater wächst Riley B. King bei seiner Mutter auf, bis diese stirbt, als er neun Jahre alt ist. Schon zu dieser Zeit arbeitet er auf dem Feld, läuft täglich fast 50 km hinter dem Pferd mit dem Pflug her. Eine Schule sieht er das erste Mal mit acht Jahren von innen und dann auch nicht lange.
Doch obwohl er schon als Kind quasi alleine in einer Welt lebt, in der er wegen seiner Hautfarbe nichts wert ist und kaum Chancen hat, verliert er nicht den Mut und bewahrt eine positive Haltung dem Leben und seinen Mitmenschen gegenüber, selbst wenn sie weiß sind. Und diese Freude am eigentlich tragischen Leben macht seine Musik so tiefsinnig und aufbauend.
So wird B. B. zurecht zum „King of the Blues“, zu einem bescheidenen Prediger, der ohne Unterlass tourt, um für die Leute zu spielen. Seine Bühnenpräsenz, seine freigiebige und mitteilsame Art zieht die Leute in seinen Bann, Laien genauso wie Kollegen. Sie merken, bei B. B. King kommt der Blues von innen und er trägt eine wahre Botschaft, die nur bedingt mit seiner Technik zu tun hat. Denn eine Note, „one note“, so ist die einhellige Meinung, reicht aus, um zu erkennen, dass B. B. King spielt.