Scheler erkennt „vier Wesensstufen […], in denen alles Seiende in Bezug auf sein Inne- und Selbstsein erscheint“[1]. Die erste Stufe ist die der anorganischen Gebilde, die kein Inne- und Selbstsein besitzen. Auf der zweiten Stufe stehen die Pflanzen, die im Gegensatz zu den anorganischen Gebilden bereits über ein „ontisches Zentrum“ verfügen und deswegen als raumzeitliche Einheit mit Individualität angesehen werden müssen. Auf der nächsten, der dritten Stufe steht das Tier. Es ist deswegen höher im Modell angesiedelt, weil es über eine „Rückmeldestelle“[2] verfügt, an welche die wechselnden Zustände seines Organismus gemeldet werden. Anders als die Pflanze hat das Tier somit Empfindung und Bewußtsein und ist sich, so Scheler, „schon ein zweites Mal gegeben“[3]. Der auf der vierten Stufe residierende Mensch überbietet dieses zweifache Sein noch einmal um ein weiteres Mal, da er über Selbstbewußtsein und „Vergegenständlichung seiner psychischen Vorgänge und seines sensomotorischen Apparates“[4] verfügt. Wichtig noch einmal die Betonung, dass diese Eigenschaften der Person zukommen, die den Zwängen von Organismus und Umwelt nicht unterliegt. Scheler fasst zusammen:
Ist das nicht, als gäbe es eine Stufenleiter, auf der ein urseiendes Sein sich im Aufbau der Welt immer mehr auf sich selbst zurückbeugt, um auf immer höheren Stufen und in immer neuen Dimensionen sich seiner inne zu werden – um schließlich im Menschen sich selbst ganz zu haben und zu erfassen?[5]